Ostsee - Kölpinsee - Strandhotel Seerose. Wo schon die HEILIGEN NÄCHTE ihre Premiere feierte, sollte heute der Tourstart von MASCHINE's neuem Album ALLE WINTER WIEDER stattfinden. Daniela, PUNTO und meinereiner sind bereits am gestrigen Freitag abend am Sandstrand spazieren gewesen, während die Musiker einen langen und intensiven Probetag hinter sich hatten.
Zur Einstimmung auf das Konzerterlebnis bot sich das Fanclubtreffen des Maschinisten an. Es fand im sogenannten "Laderaum", dem Bistro des Hotels statt. Beim geselligen Beisammensein mit Kaffee und Kuchen, umrahmt von Peter Maiwalds musikalischen Einlagen aus seiner schönen Puhdys-Revival-Show verging die Zeit wie im Flug. Das Highlight, der Besuch von MASCHINE mit Uwe im Schlepptau, wurde gekrönt mit ein paar Unplugged-Musiken vom neuen Album und einem HAPPY BIRTHDAY, Kerstin F., die heute Geburtstag hat.
Bevor sich die beiden Musiker wieder verabschiedeten, nahmen sie sich noch die Zeit, die extra für die TeilnehmerInnen angefertigten A3-Fotokalender zu signieren.
Schön war es Zeit für das Abendessen, das in Buffetform gereicht wurde. Lecker gesättigt machten wir uns nun zum Bernstein-Saal des Hotels, wo nach kurzer Wartezeit die Glastüren geöffnet wurden. Probleme beim Einlass gab es keine, lediglich eine Fanin glaubte, den ganzen Saal für sich zu haben...
Nun war noch einmal Warten angesagt. Dank der angenehmen (Sitz(platznachbarInnen) verging auch diese Stunde Recht schnell.

Endlich war es soweit: Das Konzert begann. Fulminant mit dem Titelsong, gefolgt von den BILDERN, DIE MAN NIE VERGISST. Noch zwei weitere Titel des neuen Albums wurden nun intoniert: Das mittlerweile bekannte SOMMER UND WINTER und mit der 10jährigen Ausnahmegeigerin Gina-Sophie das feine. FENSTER IN DER STADT. Dabei zählte Hassbe den Takt an. Ob sie auch zeitgenössische Musik von Altrockern fideln könne, beantwortete die junge Musikern zunächst mit "Ja", um dann zusammen mit Uwe noch ein Fensterlied anzuspielen: Eine Kurzform von CITYs Evergreen erfüllte den Raum. Einfach ein toller Whow-Effekt, fanden wir etwas über 600 begeisterte Menschen.
Das Gina-Sophie auch anders kann, bewies sie zusammen mit ihrer Mutter Jana am Piano bei AVE MARIA.
Doch bevor nun Weihnachten kommen kann, zog zunächst DER ALTE WOLF seine einsamen Bahnen.
Ein weiterer Gast betrat unter tosendem Applaus die Bühne. Zusammen mit MASCHINE überlegten sie, welche GESCHENKE man sich zu Weihnachten schenken könnte (oder besser nicht). Hammer, alle 40 Positionen sauber abgehakt. Keins vergessen oder doppelt. Tolle Leistung und ohne (!) Teleprompter.
Na gut, beide hatten eine Geschenkeliste in der Hand. Der Prinz hatte noch EIN WEIHNACHTSLIED im Gepäck, bevor er die Bühne (zunächst) räumte.
MASCHINE erwähnte die unter den PUHDYS entstandenen Weihnachtsalben, von denen nun MERRY CHRISTMAS, HALLELUJA und WEIHNACHTEN WAR DAMALS SPEKTAKULÄR erklang. In neuem Gewandt, logisch, standen ja nun andere Musiker als damals um Bernstein-Saal. Spektakuläre Sache, diese tollen Stücke wieder erleben zu dürfen

Doch es kam noch besser, später...
Denn jetzt war er Medikamentenaufnahme angesagt. Eine Pause für die Bekämpfung von Unterhopfung und Unternikotinierung.

 

Die ca 20minütige Pause nutzten wir Fans, uns über den ersten Teil zu unterhalten. Einhellige Meinung: DA hat ALLES gepasst. Licht, Ton, Reihenfolge und Auswahl der Songs. Auch die Spielfreude der Musiker und der jungen Violinistin fiel allen positiv auf. Vor allem aber sprang der Funke von der Bühne zu uns Publikum schon beim ersten, dem Titelsong des neuen Albums rüber. Spätestens beim zweiten Lied hatte die Band auch die letzten Reihen durchweg erreicht.

Der zweite Teil wurde mit einem Block neuer Weisen eingeläutet: Obwohl es erst der erste Dezember war, besang MASCHINE zunächst DAS NEUE JAHR.
Das Kerstin Ott wegen einer TV-Sendung, die parallel zum Konzert stattfand, am Eröffnungskonzert an der Ostsee nicht dabei sein konnte, hatte Multiart-Chef und Maschines Manager Rolf Henning bereits bei seiner Begrüßung vor dem Event ausführlich erläutert. Mit dem Hinweis, das die Künstlerin am 7.12.2019 für ein Solokonzert im Strandhotel Seerose gewonnen werden konnte, bei dem MASCHINE evtl als Gast dabei sein wird.
Folglich erklang die MATROSENWEIHNACHT nicht als Duett, jedoch nicht minder gänsehauterzeugend. Und obwohl die Musiker nun zum GROSSEN FINALE "bliesen", war noch lange nicht Schluss. Ein Lied vom Neubeginn-Album mit einem mächtigen fulminanten Ende, dem wir Hassbe und deiner Geige zu verdanken hatten, erfreute uns Publikum: DEINE STILLE. Noch besser, noch kraftvoller, so hatte jedenfalls ich das Gefühl, Jan dieser Titel rüber, als bei der Neubeginner-Tour. Großartig!

 

Jetzt, nach der "Stille", wurde es laut (und dem geneigten Puhdysfan ein paar bekannte Stücke serviert. GEH ZU IHR und WENN EIN MENSCH LEBT, beides legendäre Song der 1969 gegründeten 5er-Combo, ließen auch nichteingefleischte Anhänger freudig sich von ihren Plätzen erheben, um zt lauthals mitsingen. Auch der nächste Song weckte Erinnerungen. Doch statt QUASTER als Duettpartner stand nun der Prinz Tobias Künzel an MASCHINEs Seite. Richtig, die beiden wechselten sich bei den Strophen zu LEBENSZEIT zunächst ab, bevor die letzte gemeinsam vorgetragen wurde. Gänsehaut machte sich breit, wieder einmal.
Und weil Tobias schon auf der Bühne stand, folgte folgerichtig ein Prinzenkracher: ALLES NUR GEKLAUT. DAS hatte was. Man merkte MASCHINE an, das er Spaß mit/bei diesem Lied hatte.

Laut Setlist sollte nun (vor einem natürlich geplanten Zugabeteil) ein letzter Titel kommen. Er kam - und damit wieder die Erinnerung - an viele, viele PUHDYS-Konzerte, die so endeten.

Ja, MASCHINE und seine Mitmusiker spielten es tatsächlich: DAS BUCH!!!

UNGLAUBLICH. Wie lange ist es her, das ich diese Melodie live erlebt habe? War es beim zweiten letzten Abschiedskonzert in der Berliner 02-Arena, die seinerzeit noch den Namen eines deutschen Automobilherstellers trug? So schön altbekannt und doch Dank der jetzt anderen Musiker so schön erfrischend neu. Allein wegen dieser musikalischen Überraschung hatte sich der weite Weg von Halle/S. zur See gelohnt.
Hier, nach dem BUCH, endete damals wie an diesem Abend das Konzert. Die nun folgende Verbeugung aller Musiker vor uns bei Standing Ovations zelebrierten sie in sichtlicher Dankbarkeit. Dankbar dafür, das die tage-wochen-monatelange Vorarbeit zu dieser Tour an diesem Abend sich auszahlte. Wir Publikum waren höchst zufrieden mit dem, was wir als Premierenvorstellung im Bernstein-Saal erleben konnten. -Irgendwie fehlen mir jetzt gerade die wirklich richtigen Worte, um das so ausdrücken, wie ich und nicht nur ich es empfunden haben.

Dich nach der Verbeugung ist vor der Zugabe. Und die hatte es noch einmal in sich. "Kennt ihr das noch?", fragte MASCHINE in die Runde und die jetzt in grün schillernde Bühne ließ sofort erahnen, was nun kommen musste: Der Publikumsgesang mit Unterstützung der Band, der da beginnt mit ALT WIE... Und jeder weiß, daß da, wo der BAUM ist, die EISBÄR'N nicht weit sein können. Wir Publikum, die wir schon lange standen, auch der Raum zwischen Bühnenrand und erster Stuhlreihe war bereits bevölkert, feierten zusammen den Berliner Eishockeyclub gebührend, lautstark und winkend.

Um die kochende Stimmung wieder auf ein "Normallevel" zurückzufahren, erinnerte MASCHINE nun noch mit WAS BLEIBT an die Freunde des Lebens. Maschine nicht nur auf, sondern auch vor der Bühne, singend vielen, vielen Leuten die Hände schüttelnd. Auch dieses Lied endet irgendwann, MASCHINE verließ als erster die Bühne, die Musik wurde leider und leiser, die restlichen Musiker verschwanden ja auch so nach und nach von der Bühne. Einzig wir Publikumschor war wohl noch bis nach Wolgast hin zu hören. Minutenlang, immer wieder: "Was, bleibt, sind Freunde im Leben...." Etliche Minuten vergingen mit unserem "Gesang", bis MASCHINE, jetzt sichtlich berührt, noch einmal in der Mitte der Bühne erschien.

MASCHINE hat mit den PUHDYS seine Karriere gestartet, nach der Bandauflösung ist er, wie auch die anderen Musiker eigene Wege gegangen. Sein Weg begann mit der Solo-Scheibe, setzte sich mit NEUBEGINN fort und nun steht er am Anfang des Erfolgs des dritten Soloalbums ALLE WINTER WIEDER.

GENAU DAS drückte MASCHINE im Bernstein-Saal aus, als er mit MEIN WEG den grandiosen Abend musikalisch beendete.

Übrigens, nur knapp 10 Minuten später saß der Künstler an einem Tisch neben den Merchandise-Stand, um Schallplatten, T-Shirts, Tassen, Cd's und Poster zu signieren. Apropos T-Shirts: Es gibt ein neues Tour-Shirt, schwarz oder rot, bedruckt mit - - einer blauen Brille...

Wir Fans sassen anschließend noch bis fast 2 Uhr in der Hotelbar, um uns u.a. auch mit den Musikern zu unterhalten...

Danke MASCHINE, Danke Band, Danke Management und Danke Sylvia für alles.

 

Musikalische Setlist:

Text und Video: Andreas Hillebrand