Nachdem wir am Freitag bereits zwei Puhdys in Berlin-Köpenick erleben konnten (Quaster und Peter Rasym), war gestern der dritte (wieder) dran. Die ROCK LEGENDEN in Riesa standen eigentlich garnicht auf unserem Zettel, doch die zwei ersten Veranstaltungen hatten Daniela und mir so gut gefallen, das wir beschlossen, das vierte, im sächischen Riesa stattfindende, uns ebenfalls "anzutun". Im Vorfeld hatten wir etwas Pech mit den Karten. Die über Eventim-Fansale angebotenen Tickets, die wir bereits bezahlte hatten, waren dann leider beimj Verkäufer "verloren gegangen". Er hatte sie nämlich bereits über Ebay an ein Ehehpaar verkauft, die auf unseren vermeintlich gekauften Plätzen saßen (Unser Geld wurde uns problemlos zurückerstattet - das einzig gute an der Fansale-Geschichte).
So "schoßen" wir drei Stunden vor dem Riesa-Event noch ganz regulär zwei Karten in der 15./16. Parkettreihe. Dieses Plätze erlaubten uns, zunächst sitzend, doch nach dem Rocklegenden-Opener und den ersten zwei KARAT-Songs stehend den ersten Teil abzurocken. Das ging schon richtig gut los ! Da vorne links der erste Tribünenblock nicht besetzt war (von dort hätte man auch kaum etwas gesehen), und sich dort schon einige Fans von den Randplätzen des Parketts hingestellt hatten, hielt es auch mich nichts mehr auf meinen Stuhl. Ich schlängelte mich ebenfalls dorthin, genoß die restlichen Titel der Claudiustruppe von der Seite. In der zweiminütigen Umbaupause war die Gelegenheit günstig, zu bekannten Gesichtern "vorzustoßen", die sich von ihren Plätzen in der ersten Reihe ebenfalls bereits erhoben hatten und direkt am Bühnenrand standen. Endlich mal wieder ein Konzert in der ersten stehenden Reihe! Es krachte auf und vor der Bühne, als Mattze mit Maschines Band den zweiten Musikblock absolvierte. Unbeschreiblich, herrlich, mir fehlen die Worte.

Daniela war während dem Wechsel zwischen Mattze und MASCHINE dann ebenfalls nach vorn gekommen. Witzig, was so alles passieren kann. Es gab es eine Textpassage, die dem Sänger gerade abhanden gekommen war. Alle, die Maschine-Musiker und auch Reim selbst, mussten so herrlich herzlich darüber lachen, während sie einfach weiterspielten und dann fiel ihm ja wieder ein, was er eigentlich singen wollte. Das ist live und zeigt, das Lampenfieber kein leeres Wort ist, selbst bei Vollblutmusikern nicht.
Die Worte fehlen auch mir (ohne Lampenfieber), für den dritten, dem MASCHINE-Teil. Es ist einfach etwas anderes, diesen Künstler aus dem Rang gefühlte 10 km weit weg (Berlin und Rostock) zu erleben oder aber eben ihm und seinen Bandkollegen direkt in die Augen schauen zu können. Das Blitzen in den Augen von Uwe, Jörg und ihm selbst verriet uns, das sie uns erkannt hatten... Besonders interessant: Die Setlist. In Riesa ließen MASCHINE und seine Mannen "AUF DAS LEBEN" weg, dafür intonierten sie einen PUHDYSklassiker, den sie bei den ersten zwei ROCK LEGENDEN-Konzerten nicht gespielt hatten: "WENN TRÄUME STERBEN".
Ich sag nur: Genial. Man (ich) merkte, das die Musiker es sichtlich genossen, vor einem überwiegend stehend begeisterten Publikum ihre Arbeit zu verrichten, sie hatten wohl richtig Spaß da oben. Ein weiterer (eigentlich war das ganze Konzert ein einziger) Höhepunkt war der Auftritt von CITY. Auch in Riesa begannen die Manne(n) mit DAS BLUT SO LAUT ohne Toni auf der Bühne. Auch hier kam er singend durch die Mitte des Parkettpublikums, ihm voran Kai Suttner mit einer Taschenlampe den Weg leuchtend, zur Bühne. Das hat schon was. Bewegend, als Toni "SIND SO KLEINE HÄNDE" ankündigte. Die zwei Kinder, die er am Bühnenrand entdeckte, fragte er nach dem Alter ("zeig mal mit den Finger - aha, 6 und Du? oh, schon 9") und erklärte, was sie von diesem Abend mit nach Hause nehmen mögen ("das wichtigste im Leben ist die Liebe, - die Liebe von Mami und Papi...", dabei zwinkerte er mit den Augen und lachte. Als Gesangspartner war Mattze bei diesem Stück mit auf der Bühne. So, wie auch bei den Musikblöcken der anderen Protagonisten immer wieder ein Gast der jeweils anderen Band unterstützend mitwirkte. Bei CITYs "FENSTER" war das dann kein geringerer als Saitenspezialist Uwe, der die Fidel genausogut beherrscht wie Georgi Gogow. Wieder wurde die Uhr im Bühnenhintergrundbild eingeblendet - es wurde Zeit, sich auf alle 17 Musiker zu freuen. Und schon standen sie, die ROCK LEGENDEN, alle vor uns.

Nach dem Konzert leerte sich die Arena recht schnell, es blieb kaum Zeit, sich von dem ein oder der anderen zu verabschieden. Denn auch heute trafen wir wieder etliche Weggefährten und Freunde der guten Musik. Und wieder wurden aus Netzbekanntschaften persönliche. Das hat mir bei den Live-Konzerten schon immer gefallen und so werde ich auch weiterhin reisen, reisen, reisen... DANKE KARAT, DANKE Matthias REIM, DANKE CITY (von denen ich noch schöne Grüße ausrichen soll ;) und DANKE DIETER.

Text: Andreas Hillebrand

Fotos: Daniela Mücksch